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„Trink genug!“ – diesen Ratschlag wirst du bei den Streitkräften immer wieder hören. Genauso wie „Wechsel deine Socken!“ oder „Hier, nimm Ibuprofen“.

In this blog post:


Flüssigkeitszufuhr ist einer der entscheidendsten, aber oft unterschätzten Faktoren, um gesund und einsatzbereit zu bleiben. Bei den meisten Tätigkeiten im Einsatz wirst du früher oder später ins Schwitzen kommen, was leicht zu Dehydrierung oder hitzebedingten Verletzungen führen kann.


Ursachen für Hitzeschäden

Hitzebedingte Verletzungen treten typischerweise in heißen, feuchten Umgebungen auf, können aber auch bei kälterem Wetter vorkommen.

Sie entstehen, wenn dein Körper mehr Wärme aufnimmt, als er durch Schwitzen abgeben kann. Wenn der Flüssigkeitsmangel zu groß wird, kann der Körper irgendwann sogar aufhören zu schwitzen, um Flüssigkeit zu sparen. Ich spreche aus Erfahrung: Trotz meiner Rolle als Kampfsanitäter habe ich selbst mal einen Hitzschlag erlitten und musste nach einer intensiven Übung auf einer Trage evakuiert werden. 

Der Fehler? Ich hatte nachts lieber warm geschlafen und war beim Alarm mitten im Chaos mit zu vielen Schichten unterwegs. Das führte zur Überhitzung und machte mich zur Last für mein Team, das besser auf die Kälte vorbereitet war.

Sie entstehen, wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt, als er durch Schwitzen abgeben kann, um seine Temperatur zu regulieren. Bei starker Dehydrierung kann die Schweißproduktion zusätzlich sinken, da der Körper versucht, Flüssigkeit zu sparen. Wird ein kritischer Punkt erreicht, stellt der Körper das Schwitzen komplett ein, um sich vor weiterer Überhitzung zu schützen. Klingt vielleicht ironisch, aber obwohl ich als Sanitäter im Einsatz war, habe ich mir einmal einen Hitzschlag eingefangen und musste nach einer intensiven Übung auf einer Trage abtransportiert werden.

Ein Soldat wird aufgrund einer hitzebedingten Erkrankung auf eine Trage gesichert.



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Arten von hitzekrankheiten

Um hitzebedingte Verletzungen zu vermeiden, ist es entscheidend, die Symptome frühzeitig zu erkennen, ihre Ursachen zu verstehen und zu wissen, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickeln. Dadurch lassen sich Verletzungen wie Hitzepickel (Miliaria rubra), Hitzekrämpfe, Hitzeerschöpfung, Hitzekollaps, Hitzschlag, Sonnenbrand und Hyponatriämie rechtzeitig erkennen und verhindern.

Hier findest du eine Übersicht der häufigsten Hitzeschäden, wie du sie identifizierst und was bei der Behandlung zu beachten ist:


  • MILIARIA RUBRA

    Miliaria rubra, auch bekannt als "Roter Hund”, entsteht durch langanhaltende Reibung der Kleidung auf der Haut, meist an Schultern und Nacken. Typisch sind kleine, entzündete Bläschen, die wie stark verdichtete Akne aussehen. Das Ganze wird nur schlimmer, wenn man dem Drang nachgibt, sich zu kratzen! Obwohl es unangenehm ist, handelt es sich eher um eine lästige Begleiterscheinung als um eine ernsthafte Gefahr.

    Die beste Strategie ist, Pusteln und Blasen gar nicht erst entstehen zu lassen. Trage also leichte, locker sitzende und saubere Kleidung! Wenn du Miliaria rubra bekommst, wird das Problem anhalten und sich verschlimmern, solange du weiterhin den Auslösern ausgesetzt bist. Zur Behandlung kommen Antihistaminika und verschiedene Salben zum Einsatz. Von Puder solltest du absehen, da es die Poren verstopfen und die Reizung verschlimmern kann. .


  • HITZEKRÄMPFE

    Hitzekrämpfe sind das zweithäufigste Problem in heißen Umgebungen, insbesondere wenn man beim Versuch, hydriert zu bleiben, stark schwitzt. Dies tritt häufig auf, wenn man sich so sehr auf seine Arbeit konzentriert, dass man vergisst, seine Elektrolyte wieder aufzufüllen. Ich habe dies persönlich erlebt, als ich Buschbrände in Afrika und Waldbrände in Slowenien bekämpfte. In diesen Situationen funktionieren die Muskeln möglicherweise nicht so, wie sie sollten, was zu schmerzhaften Krämpfen führen kann. In diesen Fällen kann es passieren, dass sich deine Hände verkrampfen, während du mit Werkzeugen arbeitest und sie nicht mehr loslassen kannst.

    In vielen Fällen, die ich erlebt habe, hatten die Betroffenen ausschließlich reines Wasser getrunken, wodurch wichtige Salze aus ihrem Körper gespült wurden. In solchen Situationen ist es entscheidend, die Person in den Schatten zu bringen, um sie vor weiterer Sonneneinstrahlung zu schützen. Sie sollte sich ausruhen und mit elektrolythaltigen Getränken versorgt werden. Wenn man weiterhin nur reines Wasser gibt, steigt das Risiko einer Hyponatriämie – ein Zustand, der weit über Muskelkrämpfe hinausgehen kann. Eine Hyponatriämie kann zu einem Hirnödem führen und ein erhebliches Lebensrisiko darstellen.


  • HYPONATRIÄMIE

    Hyponatriämie tritt auf, wenn man innerhalb kurzer Zeit zu viel Wasser trinkt. Man könnte denken, dass man damit ausreichend hydriert bleibt, aber stattdessen werden wichtige Salze aus dem Körper gespült. Dies kann schließlich zu einem gefährlichen Zustand führen, der als Wasservergiftung bekannt ist. Die Symptome ähneln oft denen eines Hitzschlags und können zusätzliche neurologische Probleme, eine veränderte geistige Verfassung sowie Störungen der Muskelkoordination verursachen.

    In diesem Fall hast du zwar keinen Alkohol getrunken, aber durch die übermäßige Wasseraufnahme eine Art Überhydrierung erreicht, die Symptome wie bei einer Vergiftung hervorruft. Es ist jetzt entscheidend, die verlorenen Salze schnell wieder zuzuführen und den Betroffenen umgehend in professionelle medizinische Versorgung zu übergeben.


  • HITZSCHLAG

    Ein Hitzschlag tritt typischerweise nach längerem Aufenthalt in einer heißen Umgebung auf. Das Herz muss zunehmend härter arbeiten, um die Körpertemperatur zu regulieren, während der Körper durch Schwitzen versucht, sich abzukühlen. Innerhalb weniger Tage kann dabei eine erhebliche Menge an Flüssigkeit und Salzen verloren gehen, was das Herz überlastet, da es ständig am Limit arbeitet. Wenn du merkst, dass dir unwohl wird, ist es wichtig, sofort alle körperlichen Aktivitäten in der Hitze zu beenden. Suche einen schattigen Platz auf, ziehe enge Kleidung aus, beginne, dich aktiv abzukühlen, und trinke Rehydrierungsflüssigkeiten.


  • HITZEKOLLAPS

    Ein Hitzschlag kann schnell zu einem Hitzekollaps eskalieren, der einen medizinischen Notfall darstellt. Während dein Körper anfangs noch versucht hat, seine Temperatur zu regulieren, gibt er diesen Kampf jetzt auf und beginnt, wichtige Funktionen herunterzufahren. Anzeichen können Erbrechen, Verwirrung, undeutliche Sprache, starkes Schwitzen oder auch das völlige Ausbleiben von Schweiß sein – bis hin zur Bewusstlosigkeit.

    Ein Soldat wird untersucht, nachdem er am Boden zusammengebrochen ist.

    Sobald du eines dieser Symptome bemerkst, ist es entscheidend, sofort mit der Kühlung zu beginnen. Leg dich in ein Eisbad oder wickle dich in Eisdecken – im Zweifel tauche dich komplett ins Wasser ein. Achte dabei unbedingt darauf, dass deine Atemwege frei bleiben. Wenn diese Maßnahmen nicht möglich sind, platziere Kühlpacks in den Achselhöhlen und in der Leistengegend und entferne enge oder warme Kleidung. Eine schnelle Evakuierung zur medizinischen Versorgung ist dann unerlässlich.


  • HITZESYNKOPE

    Du könntest auch einfach plötzlich in Ohnmacht fallen – ein Zeichen für eine Hitzesynkope. Dies tritt häufig auf, wenn man zu lange in der Sonne steht oder über längere Zeit kniet und dann abrupt aufsteht. In solchen Situationen ist es vor Ort oft schwierig, zwischen einem Hitzekollaps und einem Hitzschlag zu unterscheiden. Deshalb sollte man im Zweifel immer davon ausgehen, dass es sich um einen Hitzschlag handelt und entsprechend handeln.

    Es ist definitiv besser, wieder zu Bewusstsein zu kommen und sich kalt, nass und verwirrt zu fühlen, nachdem man auf einen Hitzschlag hin behandelt wurde, als das Risiko einzugehen, gar nicht mehr aufzuwachen.


  • SONNENBRAND

    Sonnenbrand – Hier müssen wir nicht lange reden. Schütze dich einfach mit passender Kleidung und Sonnenschutz.


Minderung von Hitzeschäden ohne medizinische Kenntnisse

  • GRUNDLEGENDE MASSNAHMEN UND ABHILFEN

    Wie du vielleicht schon gemerkt hast, ähneln die ersten Schritte bei Hitzeerkrankungen oft denen, die man bei einer Vergiftung ergreift: „Verdünnung“ ist die Lösung. Zwar können wir Hitze nicht direkt verdünnen, aber wir können sie lindern. Hier sind grundlegende Maßnahmen, die du ergreifen kannst, wenn du kein ausgebildeter Sanitäter bist.

    ZUSAMMENFASSUNG:

    Zuerst bringst du die betroffene Person aus der direkten Sonne in einen schattigen Bereich. Wenn kein Schatten vorhanden ist, kannst du improvisieren, indem du eine Rettungsdecke nutzt, um Schatten zu schaffen.

    Entferne dann die obere Schicht der Kleidung und achte darauf, enge Kleidungsstücke auszuziehen. Beginne mit der Abkühlung, indem du die Person fächelst, ihre Achselhöhlen und den Leistenbereich kühlst, kaltes Wasser über sie gießt und kalte Getränke mit Elektrolyten anbietest.

    Vergiss nicht, sofort medizinische Hilfe zu rufen und sicherzustellen, dass dein Kamerad keine weiteren gesundheitlichen Probleme hat.

    Ein Arzt wird in der Regel eine intravenöse Therapie einleiten, bei Krampfanfällen möglicherweise Benzodiazepine verabreichen und nach weiteren oder versteckten Ursachen der Situation suchen. 


  • SELBST GEMACHTES ELEKTROLYTGETRÄNK

    Wenn du keine fertigen Elektrolytdrinks zur Hand hast, kannst du dir ganz einfach selbst eine Mischung zubereiten.

    Mische 1 Liter Wasser, 1 Teelöffel Salz und den Saft von zwei Orangen (für Geschmack und Zucker). Falls du keine Orangen hast, kannst du stattdessen 2–3 Teelöffel Zucker hinzufügen.


Vorbereitung auf Hitzesituationen ist das a und o

Die beste Methode, um hitzebedingte Probleme zu vermeiden, ist natürlich, sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Doch aufgrund der Anforderungen und Dynamiken im Militärdienst ist das oft nicht möglich. Da du Befehle befolgen musst, lässt sich die Hitzeeinwirkung nicht komplett vermeiden. Deshalb ist es entscheidend, deinen Körper an die Hitze anzupassen und dich schrittweise zu akklimatisieren.


  • ANPASSUNG DEINES KÖRPERS AN HITZE

    Der Anpassungsprozess dauert in der Regel 2 bis 3 Wochen, kann aber je nach Person unterschiedlich lang ausfallen, da Faktoren wie körperliche Fitness und die Art der Arbeit eine Rolle spielen. Ein niedriger Körperfettanteil und eine gute Fitness sind definitiv von Vorteil. 

    Vermeide es, während der heißesten Stunden des Tages zu trainieren oder zu arbeiten. Wenn dies unvermeidbar ist, halte dich möglichst im Schatten auf oder gönne dir regelmäßige Pausen.


  • AKKLIMATISIERUNG

    Wichtig ist, dass du dich nicht an die Hitze gewöhnst, indem du nur in klimatisierten Räumen bleibst. Akklimatisierung bedeutet, deinen Körper bewusst den herausfordernden Bedingungen auszusetzen, in diesem Fall der Hitze.


  • KÖRPERLICHE BETÄTIGUNG

    In einer neuen Umgebung solltest du deine Flüssigkeits- und Salzaufnahme erhöhen und dich langsam an die Hitze gewöhnen. Starte mit kurzen Trainingseinheiten draußen und steigere dich allmählich auf 1–2 Stunden. Beginne mit leichteren Übungen und baue dann längere Märsche mit Gepäck ein.

    Soldaten suchen in der Wüste die Umgebung auf mögliche Bedrohungen ab.


  • SAUNA

    Zur Vorbereitung auf heiße Einsätze kannst du nach dem Training die Sauna nutzen. Einige Besuche vor der Ankunft im Einsatzgebiet können helfen, die Akklimatisierungszeit zu verkürzen. Dies ist zwar kein Allheilmittel, aber es bereitet dich mental und körperlich etwas besser vor.


  • AUSRUHEN

    Während du dich an die harschen Bedingungen gewöhnst, ist es wichtig, ein gutes Gleichgewicht zwischen Aktivität und Erholung zu finden und ausreichend elektrolytreiche Getränke zu konsumieren. Bedenke, dass du in der Hitze bis zu 2–3 Liter Flüssigkeit pro Stunde verlierst, dein Körper aber nur etwa 1 Liter pro Stunde aufnehmen kann. Achte daher darauf, deine Flüssigkeitszufuhr kontinuierlich aufrechtzuerhalten.


  • DEHYDRATIONSBESCHLEUNIGER

    Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente können zu übermäßigem Schwitzen führen und sollten vor intensiver Aktivität vermieden werden. Auch übermäßiger Koffeinkonsum kann die Dehydration fördern und deine Fähigkeit, mit der Hitze umzugehen, beeinträchtigen.


  • AUSRÜSTUNG

    Wenn du deine Schutzkleidung trägst, beurteile genau, was wirklich notwendig ist. Überlege dir, welche Ausrüstung deine Leistungsfähigkeit einschränken könnte. Konzentriere dich auf das Wesentliche und vermeide unnötigen Ballast, der dich zusätzlich belastet.

Eine uniform, die einen Unterschied macht

Viele hitzebedingte Probleme hängen direkt oder indirekt mit der Uniform zusammen. Steigende Außentemperaturen fordern den Körper heraus, und wenn deine Uniform nicht darauf ausgelegt ist, die Wärme abzuleiten, erhöht sich das Risiko von Hitzeschäden.

Eine gut durchdachte Uniform ist atmungsaktiv, sorgt für Luftzirkulation, trocknet schnell und ist angenehm auf der Haut. So bleibst du auch bei hohen Temperaturen leistungsfähig und einsatzbereit.

Reißverschlüsse an der Kleidung helfen Soldaten, Hitzestau in ihren Uniformen zu reduzieren und so Hitzeschäden zu vermeiden.


Fazit

Im Militär können ständige Anweisungen manchmal als einschränkend empfunden werden, aber es gibt einen Befehl, den du niemals ignorieren solltest: Hydration ist entscheidend. Die richtige Flüssigkeitszufuhr, das passende Timing und die korrekte Dosierung sowie die Anpassung deines Körpers an die Hitze sind unerlässlich für maximale Leistungsfähigkeit. Letztendlich ist es entscheidend zu wissen, wie man Hitzeschäden verhindert und die richtige Ausrüstung wählt, um sowohl Gesundheit als auch Einsatzfähigkeit aufrechtzuerhalten.

Sanitäter Luka Zorenc

Über den Autor:

Luka Zorenc

Geboren und aufgewachsen in Ljubljana, Slowenien. Ein lebenslanger Lernender mit der Mission, anderen zu helfen und dabei Freude zu finden. Ehemaliger Veterinärtechniker und Sanitäter bei Spezialkräften, heute als Chief Training Officer bei der Støne group tätig, einem globalen Unternehmen für Risikomanagement.

Veröffentlicht: 28-08-2024 // Tags: Blog // #tactical-gear #tactical-pants #Pro’s Advice
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