Die Bedeutung von flammbeständiger Kleidung (FR) kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie dient als lebenswichtiger Schutzschild, der Einsatzkräfte vor den Gefahren von Flammen und extremer Hitze bewahrt. In diesem Blog werden die Entwicklung, die Prinzipien und die Tests von FR-Bekleidung näher beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen die UF PRO Striker FR BDU und ihre Leistung beim Thermoman-Test in der Schweiz.
In this blog post:
- Unterschiedliche Funktionen von FR-Bekleidung je nach Beruf
- Die Evolution flammbeständiger Kleidung
- Die Wissenschaft hinter flammbeständiger und flammhemmender Kleidung
- Aktiver und passiver Schutz
- Ganzheitliche Prüfmethoden für flammbeständige Kleidung
- Advanced Thermal Mannequin Testing
- UF PRO Striker FR BDU
- Fazit
Unterschiedliche Funktionen von FR-Bekleidung je nach Beruf
FR-Bekleidung für Feuerwehrleute und taktische Einsatzkräfte unterscheidet sich vor allem im Design und im Hinblick auf das verwendete Material. Feuerwehrbekleidung ist auf maximalen Schutz gegen extreme Hitze und offene Flammen ausgelegt, oft schwerer und stärker isoliert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Wärmeschutz und der Haltbarkeit bei längerer Brandeinwirkung. Im Gegensatz dazu bietet FR-Kleidung für taktische Einsätze ein Gleichgewicht zwischen Feuerbeständigkeit, Mobilität, Tragekomfort und Tarnung. Diese Kleidungsstücke sind leichter, flexibler und für schnelle, agile Bewegungen ausgelegt und eignen sich für eine Vielzahl von Einsatzumgebungen, in denen das Brandrisiko zwar eine Rolle spielt, aber nicht der einzige Schwerpunkt ist.
Die Evolution flammbeständiger Kleidung
Die Geschichte flammbeständiger Kleidung begann in der Antike mit der Entdeckung natürlich flammenbeständiger Fasern wie Wolle. Die wahre Revolution bei flammbeständiger Kleidung kam jedoch mit dem Aufkommen von synthetischen Materialien und fortschrittlichen Verarbeitungsmethoden im 20. Jahrhundert. Die Entwicklung von Materialien wie Nomex in den 1960er Jahren, einer hitze- und flammbeständigen Faser, war ein weiterer entscheidender Meilenstein. Derartige Innovationen wurden durch die wachsende Nachfrage nach effektiver Schutzkleidung in Industrie und Militär vorangetrieben und führten zu den hochleistungsfähigen FR-Kleidungsstücken, die wir heute kennen.
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Die Wissenschaft hinter flammbeständiger und flammhemmender Kleidung
Um das Konzept des Brandschutzes zu verstehen, ist das Feuerdreieck von zentraler Bedeutung. Dieses Modell zeigt, dass Feuer drei Elemente braucht: Sauerstoff, Hitze und Brennstoff. Wird eines dieser Elemente eliminiert, kann das Feuer weder entstehen noch sich ausbreiten. Die meisten Feuerlöscher eliminieren zum Beispiel die Sauerstoffkomponente und ersticken das Feuer sozusagen im Keim. Dieses grundlegende Konzept des Brandverhaltens ist für das Verständnis und die Umsetzung wirksamer Schutzstrategien gegen Brandgefahren entscheidend.
Flammbeständige Kleidung, die aus Materialien wie Modacryl- oder Aramidfasern hergestellt wird, ist von Natur aus schwer entflammbar. Die Molekularstruktur dieser Stoffe ist so konzipiert, dass sie verkohlt, eine Barriere bildet und die Flamme löscht.
Im Gegensatz dazu werden flammhemmende Kleidungsstücke aus Baumwolle oder Polyester chemisch behandelt, damit sie sich nicht entzünden und nicht so schnell verbrennen. Diese Unterscheidung ist entscheidend bei der Auswahl der geeigneten Schutzkleidung für die jeweiligen Einsatzbereiche.
Aktiver und passiver Schutz
In risikoreichen Umgebungen sind Einsatzkräfte auf zwei Arten von Schutz angewiesen:
- Aktiver Schutz: Dazu gehört die Reaktion auf eine Bedrohung, z. B. sich aus der Gefahrenzone zu bewegen oder Deckung zu suchen.
- Passiver Schutz: Hier kommen die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA), wie z. B. FR-Kleidung, ins Spiel, die einen wichtigen Schutz gegen Umweltgefahren bietet.
Sowohl der aktive als auch der passive Schutz sind entscheidend für die Sicherheit von Einsatzkräften und gewährleisten, dass sie gefährliche Situationen mit minimalen oder ohne Verletzungen überstehen können.
Daraus lässt sich schließen, dass FR-Kleidung zwar unverzichtbar ist, um passiven Schutz zu bieten, dass es für taktische Einsatzkräfte aber entscheidend ist, ihre Grenzen zu kennen und zu verstehen, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen TPP und THL für eine optimale Leistung erforderlich ist. Diese Kenntnisse bilden in Kombination mit aktiven Schutzmaßnahmen den Grundstein für umfassende Sicherheit in gefährlichen Umgebungen.
Ganzheitliche Prüfmethoden für flammbeständige Kleidung
Der Vertikale Flammtest erklärt
Beim Vertikalen Flammtest wird ein Stoffmuster für eine bestimmte Zeit einer Flamme ausgesetzt und dann beobachtet. Zu den wichtigsten Kennzahlen gehören:
- Nachbrennzeit: Die Zeit, in der der Stoff weiterbrennt, nachdem die Flammenquelle entfernt wurde.
- Nachglühzeit: Die Zeit, die der Stoff nach dem Erlöschen der Flamme glüht.
- Verkohlungslänge: Die Länge der beschädigten Stelle, die die Widerstandsfähigkeit des Stoffes gegenüber der Flammenausbreitung angibt.
Wärmedurchgangstest
Bei diesem Test wird geprüft, wie viel Wärme bei hohen Temperaturen in die Kleidung eindringt. Diese Prüfung ist wichtig, um die Schutzwirkung von FR-Kleidung bei lang anhaltender Hitze- und Feuereinwirkung zu beurteilen.
Weitere wichtige Prüfungen
- Störlichtbogenprüfung: Misst die Fähigkeit der Kleidung, vor Gefahren durch elektrische Lichtbögen zu schützen.
- Stichflammentest: Simuliert eine plötzliche, intensive Feuereinwirkung, um festzustellen, wie gut die Schutzkleidung den Träger/die Trägerin schützt.
Advanced Thermal Mannequin Testing
Der Advanced Thermal Mannequin Test, auch Thermoman-Test genannt, ist eine moderne Testmethode, die eine realistische Bewertung von FR-Kleidung ermöglicht. Dabei werden reale Brandszenarien simuliert, um die Gesamtschutzleistung der Kleidung zu bewerten. Sensoren an der Versuchspuppe messen Brandverletzungen und liefern so wichtige Daten über die Wirksamkeit der FR-Kleidung.
Beim Thermoman-Test an der Empa wurde der UF PRO Striker FR BDU extremen Brandbedingungen ausgesetzt, um seine Schutzwirkung zu testen. Bei diesem Test wird eine lebensgroße, hochmoderne Versuchspuppe verwendet, die mit zahlreichen Sensoren ausgestattet ist, die die menschliche Haut imitieren. Die Versuchspuppe wird mit der Testkleidung eingekleidet und kontrollierten Flammen- und Hitzebedingungen ausgesetzt, die Szenarien nachstellen, denen taktische Einsatzkräfte im Einsatz begegnen könnten. Dieser Test, der in einem detaillierten Video festgehalten wurde, ist ein überzeugender Beweis für die überlegenen Schutzeigenschaften des Striker FR BDU.
Die Sensoren an der Versuchspuppe liefern eine detaillierte Analyse des Schutzniveaus der Kleidung. Sie messen die potenziellen Brandverletzungen an verschiedenen Körperstellen und liefern so wertvolle Daten über die Wirksamkeit der FR-Kleidung beim Schutz vor schweren Verbrennungen. Dieser Test hilft nicht nur dabei, die Feuerbeständigkeit der Kleidung zu beurteilen, sondern auch ihre Gesamtleistung in Bezug auf Wärmeisolierung und Materialintegrität unter extremen Bedingungen.
Weshalb der Thermoman-Test wichtig ist
Der Thermoman-Test ist aus mehreren Gründen wichtig:
- Realistische Bewertung: Er bietet eine realistische und umfassende Bewertung der Leistung von FR-Kleidung in tatsächlichen Brandszenarien.
- Fortschrittliche Technologie: Der Einsatz von fortschrittlicher Sensortechnologie liefert präzise Daten über die Schutzwirkung der Kleidung.
- Sicherheitsstandards: Die Ergebnisse solcher Tests sind entscheidend für die Festlegung und Weiterentwicklung von Sicherheitsstandards für flammbeständige Kleidung.
- Innovation und Verbesserung: Die aus diesen Tests gewonnenen Erkenntnisse treiben die Innovation voran und führen zur Entwicklung fortschrittlicher und effektiver FR-Kleidung.
UF PRO Striker FR BDU
Der UF PRO Striker FR BDU wurde speziell für taktische Einsätze entwickelt und zeichnet sich durch die Kombination von Feuerbeständigkeit und funktionellem Design aus. Dank seines UF PRO-Schnitts und seiner anatomischen Passform bietet er auch bei längeren Einsätzen einen hervorragenden Tragekomfort. Die einzigartige Passform, die dynamische Dehnbarkeit und der intelligente Materialmix sorgen für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Durch die Verwendung von Materialien der nächsten Generation, wie der feuerfesten Pyroshell™-Technologie, übertrifft er die Erwartungen in Bezug auf Schutz und Tragekomfort und ist im Vergleich zu anderen FR-Materialien leichter und atmungsaktiver, während er die ISO-Brandschutznormen erfüllt.
Fazit
Die Entwicklung und die strengen Tests von flammbeständiger Kleidung sind von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit von Einsatzkräften. Von historischen Fortschritten bis hin zu modernen Testmethoden wie dem Thermoman-Test zeugt die Evolution der FR-Kleidung von einem steten Bestreben nach Schutz und Sicherheit. Der UF PRO Striker FR BDU ist ein Beispiel für diese Entwicklung und bietet eine unübertroffene Mischung aus Schutz, Tragekomfort und Funktionalität. Für Einsatzkräfte ist die Wahl der richtigen FR-Kleidung eine grundlegende Entscheidung, die sich auf ihre Sicherheit und Effizienz im Einsatz auswirkt.