Da war ich also…
Der surinamische Dschungel mit seinem dichten Blätterdach und der allgegenwärtigen Feuchtigkeit schien stets einen gewissen Humor zu besitzen, zumeist auf unsere Kosten. Als Ausbilder für Dschungelkriegsführung im Korps Mariniers der Königlich Niederländischen Marine hatte ich bereits meinen Anteil an Dschungelstreichen erlebt. An diesem Tag war es erneut an der Zeit für den Dschungel, in schallendes Gelächter auszubrechen.
Wir führten eine taktische Flussüberquerung durch. Die Rucksäcke unseres sechsköpfigen Aufklärungstrupps wurden zusammengebunden, wodurch eine improvisierte schwimmende Plattform entstand. Überraschenderweise erwies sich diese Konstruktion als äußerst effektiv und bot uns sowohl Halt als auch eine Ablagefläche für unsere Gewehre, während wir den von Piranhas und Zitteraalen bevölkerten Fluss durchschwammen.
Während wir uns vorwärts bewegten, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir einer Gruppe äußerst entschlossener, schwer bewaffneter Otter glichen. Wir erreichten das gegenüberliegende Ufer, weitestgehend unversehrt und größtenteils ohne Bisswunden, und begannen, die Böschung zu erklimmen.
In jenem Moment geschah es. Als ich mich emporzog, das Gewehr in meiner rechten Hand, vernahm ich ein plötzliches, scharfes Reißen. Die endlosen Tage unablässiger Feuchtigkeit hatten die Baumwolle meiner US-Army-Standardfeldhose im Woodland-Tarnmuster in Seidenpapier verwandelt, und der gesamte Schrittbereich riss weit auf. Die kühle Luft traf auf meine entblößte Haut, und mir wurde mit jenem Gefühl sinkender Resignation bewusst, dass ich keinerlei Unterwäsche trug.
Ich kletterte hastig die Böschung hinauf und versuchte, ein gewisses Maß an Würde zu wahren. "Sichert den Umkreis!", signalisierte ich und bewegte meinen Körper derart, dass ich meinen Kameraden keine Frontalansicht meines Familiensilbers präsentierte.
Nachdem ich meine Position in der Rundumverteidigung eingenommen hatte, tastete ich nach Nadel und Faden. Mit einer Hand am Gewehr versuchte ich, meine Hose wieder zusammenzunähen, doch es glich dem Versuch, nasses Toilettenpapier zu vernähen. Der Stoff zerfiel zwischen meinen Fingern, und mir wurde bewusst, dass ich einen aussichtslosen Kampf führte.
Ich hatte keine andere Wahl, als mein nächtliches Trockenset hervorzuholen – meine einzige Ersatzhose. Ich wechselte rasch die Kleidung und stopfte die zerrissenen Überreste meiner Feldhose in meinen Rucksack, in der Hoffnung, dass niemand etwas bemerkt hatte. Das Trockenset sollte eigentlich meine nächtliche Zuflucht vor der unerbittlichen Feuchtigkeit sein, doch nun war dieser Komfort dahin.
Mit Einbruch der Dunkelheit errichteten wir unsere Hängematten. Ich lag dort in meiner feuchten, schweißdurchtränkten Hose, deren Stoff an meiner Haut klebte wie eine bedürftige Ex. Mein Körper sehnte sich nach Erleichterung, doch der Dschungel war nicht für seine Großzügigkeit bekannt. Jedes Jucken, jede Scheuerstelle erinnerte mich daran, dass der Dschungel manchmal einfach nur auf deine Kosten lachen möchte.
Die folgenden Nächte gestalteten sich als Herausforderung. Nasse Hosen in einer Hängematte stellen eine besondere Form der Folter dar. Der Schlaf war flüchtig, und Komfort eine ferne Erinnerung. Der Dschungel zeigte keinerlei Mitgefühl für Unbehagen.
Tage später vollendeten wir unsere Mission und machten uns auf den Weg zurück zum Basislager. Als wir aus dem Dschungel auftauchten, empfand ich eine Mischung aus Erleichterung und Erschöpfung. Diese Prüfung war eine harte Erinnerung an die Erbarmungslosigkeit des Dschungels und die Bedeutung zuverlässiger Kleidung, insbesondere von Unterwäsche.
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