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Die 24-Hour-Tasche und die MASCAL-Tasche sind die wichtigsten Taschen, die ein Combat Medic in allen Details kennen sollte. Erstere ist für die Behandlung von wenigen Verwundeten gedacht. Die zweite kommt beim Massenanfall von Verletzten zum Einsatz. Dieser UF PRO Blogbeitrag beschreibt die verschiedenen Möglichkeiten, diese Taschen zu packen und zu organisieren.

Das erwartet Dich in diesem Blogbeitrag:


So wird eine 24-Hour-Tasche gepackt

Gastbeitrag von Luka Zorenč

Eine 24-Hour-Tasche ist eine Zusammenstellung an medizinischer Ausrüstung und Zubehör, die Du während eines kurzen Einsatzes, auf der Schießanlage, oder allen anderen Aktivitäten, zu denen Du abkommandiert wirst (denn schließlich bist du beim Militär), dabei hast.

Der Wahnsinn braucht jedoch eine Strategie, wenn es darum geht, eine 24-Hour-Tasche zu packen. Das organisierte Chaos ist die eine Sichtweise. Sie muss in deinem Kopf jedoch einen Sinn ergeben, damit sie sich bewährt. Organisiertes Chaos ist die Art und Weise, wie Du Dinge durchdenkst und die Menschen, die mit Dir arbeiten, sollten Deine Herangehensweise kennen und daran gewöhnt sein, sie zu sehen.

Ich für meinen Teil versuche meine 24-Hour-Tasche gemäß der im TCCC-M.A.R.C.H PAWS Protokoll festgelegten Reihenfolge der Behandlungspriorität zu organisieren.

Ich beginne mit einer Tasche, die einen äußeren Schnappverschluss hat. Das ist wichtig, da es Dir viele Optionen bietet, die Tasche an beliebigen Stellen aufhängen, festzumachen oder zu sichern (ein Stelle, an der Du die Tasche definitiv nicht aufhängen solltest, ist außerhalb eines Fahrzeugs - bei Feindkontakt besteht die Möglichkeit, dass die Tasche gestohlen oder beschossen wird. Wenn Du auf einen IED stößt, besteht des Weiteren die Gefahr, dass die Tasche und ihr Inhalt durch die Explosion beschädigt oder in Stücke gerissen werden).

An der Außenseite meiner 24-Hour-Tasche trage ich die folgenden Dinge:

  • Tape
  • Schere
  • Kabelbinder
  • Weiche Unterlage
  • CAT-Tourniquet
  • Rettungsdecken
  • Fast1TM (intraossäres Infusions-System)
  • Quantum Flüssigkeitswärmer

Lass uns jetzt einen Abstecher ins Innere der Tasche machen (na gut, vielleicht nicht so ganz wortwörtlich, aber schauen wir stattdessen einfach ins Innere der Tasche).

Ich empfehle Dir, die Ausrüstung so zu organisieren, dass sie in der Reihenfolge angeordnet ist, in der Du den Verwundeten behandelst. Für mich ist das am sinnvollsten ist. Es gibt aber keine Regel, die besagt, dass Du es genauso machen musst.

Wenn Du jedoch meinem Beispiel folgst und Deine Tasche aufmachst, sollte Dir die folgende Ausrüstung sofort ins Auge fallen:

  • Combat Gauze

  • CAT-Tourniquet

  • Elastische Bandagen

  • Filzstifte

  • Diagnoselampe

  • Augenschutz

  • Epi-Stift

  • Behälter zur Aufbewahrung scharfer Gegenstände

  • Chest Seals (2) mit jeweils einer NCD

  • Stethoskop

  • Beatmungbeutel im Taschenformat

  • PEEP-Ventil

  • Cric Kit

  • NPA mit Gleitmittel

  • IVX-Kit

  • Trauma-Medikamente

  • Armschlingen bzw. Dreieckstücher

  • Abdominal dressing-Verband mit Klammern

  • Plastiktüte

Darunter sollte sich befinden:

  • Papier bzw. Schreibblock

  • Zubehör für eine Bluttransfusion im Feld

  • Blaue Gummihandschuhe (um Blut auf Deinen Händen leicht zu erkennen)

  • Zusätzliches Licht

  • Verwundetenkarten

  • Bubo-Ausrüstung

  • Schweizer Taschenmesser

Mein Tipp: Ziehe in Erwägung, die Neulinge aus Deiner Einheit einzusetzen, indem Du sie in die Vorbereitung miteinbeziehst. Du könntest sie beispielsweise damit beauftragen, die NCDs mit den Okklusivverbänden zu verbinden, Schlaufen aus Klebeband an Deiner Ausrüstung zu befestigen, damit Du sie leichter greifen und öffnen kannst, Etiketten auf die Innenfächer Deiner Tasche zu kleben und die darin enthaltenen Gegenstände mit fetten Großbuchstaben zu beschriften. Diese kleinen Handgriffe werden Dir dabei helfen, eine optimale Versorgung zu gewährleisten, während Du unter hohem Stress stehst.

Ein weiterer großartiger Trick: Lass Dir von Deinen Helfern Klettbänder an jeden Ausrüstungsgegenstand sowie in die Innenseiten und in den Boden der Tasche anbringen. Auf diese Weise wird Deine Ausrüstung im Inneren der Tasche nicht herumfliegen, wenn sie getreten oder geworfen wird. Natürlich ist das eine Sklavenarbeit für die Neulinge in Deiner Einheit, aber denk auch an die Vorteile: Am Ende des Tages bekommst Du eine ordentlich gepackte Tasche und sie wiederum lernen alles über ihren Inhalt.

Wenn Du mit dem Packen fertig bist, mache ein paar Airbag-Übungen. Danach führe diesen Übungen mit verbundenen Augen aus (oder zumindest mit geschlossenen Augen) - das wird Dir dabei helfen, Deine Handgriffe zu automatisieren, damit sie für Dich natürlich werden und Du nicht mehr darüber nachdenken musst, wenn Du in der Hitze des Gefechts bist.

Es kann vorkommen, dass Du selbst verwundet wirst. Wenn Du getroffen wurdest und der Junior-/ Senior-Sanitäter zu beschäftigt ist, um sich in diesem Moment um Dich zu kümmern, ist es Dein Kamerad, der Deine Erste-Hilfe-Tasche greift und versucht, Dir zu helfen. OK, vielleicht stammt alles, was er über Prolonged Field Care weiß, aus den alten M*A*S*H* Folgen, aber zum Glück ist alles in Deiner Tasche beschriftet und Du hast vorsorglich alle Fläschchen und die Ausrüstung mit der Schrift nach vorn gedreht, damit er sie leicht lesen kann.

Und wenn Du wirklich der Macker bist, dann wirst Du für alles „Schummel-Karten“ erstellen, damit Dein hilfsbereiter Kumpel sie liest und ruhig bleiben kann, während er versucht, Dich vor dem Verbluten zu retten.

Wie ich immer sage, eine richtige Vorbereitung macht 70% des Erfolgs aus. Du kannst kein perfekter Sani sein, aber es gibt immer etwas, das Du verbessern kannst. Und etwas, das Du immer verbessern kannst, ist es, Deine Ausrüstung effektiver vorzubereiten.


MASCAL Bag

So wird eine MASCAL-Tasche gepackt

Eine MASCAL-Tasche ähnelt einer 24-Hour-Tasche, mit der Ausnahme, dass mit ihrem Inhalt mehr als nur ein oder zwei Verwundete im Feld versorgt werden sollen. Deshalb steht MASCAL als Abkürzung für Mass Casualty, also einen Massenanfall von Verletzten.

Im Grunde genommen entspricht eine MASCAL-Tasche 3 IFAKs in Bezug auf das, was in ihr befindet. Damit meine ich, dass die darin enthaltenen Utensilien und Zubehör nicht unbedingt viel Abwechslung bieten, aber wenn es um die Menge geht, darfst Du ruhig hochstapeln und sogar ein wenig darüber hinaus.

Trotzdem versuche ich, den Inhalt meine MASCAL-Tasche so einfach wie möglich zu halten. Der Grund dafür ist, dass bei einer Großzahl von Verwundeten sie zuerst eingeteilt und danach nach der KISS-Methode behandelt werden - das heißt, dass Du ausschließlich lebensrettende Maßnahmen durchführst.

Auf der Außenseite meiner MASCAL-Tasche befinden sich:

  • Karabinerhaken
  • SAM Splint Universalschienen (2 oder mehr)
  • Improvisierte Holzschiene
  • Hubschrauberschiene (2 Stäbe)
  • Dreieckstuch bzw. eine Armschlinge

Im Inneren befindet sich:

  • Bleeder-Kit
  • CAT-Tourniquet
  • Elastische Bandagen
  • Tuch
  • Cric Kit
  • NPA mit Gleitmittel
  • Combat Gauze
  • Notverband
  • Chest Seals (mit NDC)
  • Blizzard Survival Blankets
  • Ready-Heat Wärmedecke
  • Rettungsdecken
  • Papier (für die Triage)
  • Müllbeutel
  • Gecko-Tape
  • Harte/weiche Unterlage

Überprüfe Deine Ausrüstung in regelmäßigen Abständen. Vergewissere Dich, dass alles funktioniert und überprüfe, ob das Verfallsdatum der Ausrüstung nicht überschritten wurde. Bei Bedarf repariere oder ersetze die Inhalte.

Und wenn wir schon über das Verfallsdatum sprechen. Stell sicher, dass auch Deine Fähigkeiten nicht verfallen. Du brauchst kein komplettes Ausbildungsprogramm oder Schulungen, um Deine Fähigkeiten und Dein Know-how auf dem neuesten Stand zu halten. Regelmäßiges Training sollte da schon reichen. Die Hauptsache ist, dass Du mit allen Ausrüstungsgegenständen und dem Zubehör vertraut bist und Du weißt, wo sich die Dinge in der Tasche befinden.

Zusammenfassung

Wenn Du eine Prolonged Field Care durchführen möchtest, musst Du mit einer 24-Hour-Tasche und/oder einer MASCAL-Tasche entsprechend vorbereitet sein, je nachdem, ob Du einen oder mehrere Verwundete versorgst.

Eine 24-Hour-Tasche musst du dabei haben, wenn Du kleinere Eingriffe durchführen möchtest und die Anzahl der Verwundeten voraussichtlich sehr gering sein wird. Packe sie gemäß den Behandlungsprotokolle von TCCC-M.A.R.C.H. PAWS, damit Du in der Reihenfolge, in der Du den Verwundeten behandelst, auf Deine Ausrüstung zugreifen kannst.

Sanitäter Luka Zorenc

Über den Autor:

Luka Zorenc

Geboren und aufgewachsen in Ljubljana, Slowenien. Ein lebenslanger Lernender mit der Mission, anderen zu helfen und dabei Freude zu finden. Ehemaliger Veterinärtechniker und Sanitäter bei Spezialkräften, heute als Chief Training Officer bei der Støne group tätig, einem globalen Unternehmen für Risikomanagement.

Veröffentlicht: 27-01-2021
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