Das Auswahlverfahren der Special Forces mit Ex-SF-Mitgliedern

In this blog post:

• Einführung
• Überwinde Selbstzweifel kultiviere die richtige Grundeinstellung bei der SF-Auswahl
• Navigiere durch die ersten Schritte des Spezialeinsatzkräfte-Qualifizierungs-Kurses
• Entscheidende Eigenschaften für SF-Auswahlkandidaten
• Beharrlichkeit im Angesicht von Herausforderungen
• Lektionen für den Einsatz und das zivile Leben
• Ratschläge für zukünftige SF-Anwärter
• Schlussfolgerung

Einführung

In diesem Beitrag befassen wir uns mit der transformativen Reise durch die Ränge der Special Forces und geben wertvolle Ratschläge für diejenigen, die sich ebenfalls in ihre Dienste stellen wollen, in Form von Zitaten ehemaliger SF-Mitglieder.

Bei diesem Auswahlverfahren geht es um zwei Aspekte in gleichem Maße. Erstens musst du beweisen, dass du die körperliche Stärke für den Dienst bei den SF hast. Zweitens musst du deine mentale Stärke und die Fähigkeit, Selbstzweifel zu überwinden während des SF-Auswahlverfahrens, unter Beweis stellen. Du solltest diese Herausforderung jedoch nicht als Hürde betrachten, sondern als ein Sprungbrett (eigentlich eine Reihe von Sprungbrettern), das dich zu einem geeigneten Anwärter für die Aufnahme in eine Spezialeinheit macht.

Überwinde Selbstzweifel kultiviere die richtige Grundeinstellung bei der SF-Auswahl

Das SF-Auswahlverfahren beginnt in der Regel mit dem Special Forces Preparation Course, einem sechswöchigen leistungsorientierten Trainingsprogramm, das körperliche Konditionierung, Kartenlesen und Ausbildung in Landnavigation sowie verschiedene praktische Übungen umfasst. Dieser Vorbereitungskurs dient dazu, deine körperliche Ausdauer und deine taktischen Fähigkeiten zu verbessern, aber genauso wichtig ist die mentale Vorbereitung, die er ermöglicht, denn einer der stärksten Gegner bei allen anspruchsvollen Einsätzen sind Selbstzweifel.

„Sobald ich Selbstzweifel hegte, wurde ich schwächer. Die Rückbesinnung auf mein mentales Haben-Konto hat mich stark gemacht. Was jeder Mensch erreicht hat, kann ich auch erreichen, wenn ich den Glauben an mich selbst nicht verliere.“ - Clemens Clausen, ehemaliger Soldat der KSK der Marine.

Selbstzweifel können dein Urteilsvermögen trüben, deine Entschlossenheit schwächen und deine Leistung beeinträchtigen. Aber während du dich auf die SF-Auswahl vorbereitest, darfst du nie vergessen, dass Zweifel eine natürliche Reaktion auf herausfordernde Situationen sind. Auf diese Weise fragt dein Verstand: "Sind wir genug vorbereitet?" Anstatt vor dieser Frage zurückzuschrecken, nimm sie an. Nutze sie als Aufforderung, deine Bereitschaft zu überprüfen, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und deine Fähigkeiten zu verbessern.

Navigiere durch die ersten Schritte des Spezialeinsatzkräfte-Qualifizierungs-Kurses

In den Vereinigten Staaten von Amerika zum Beispiel ist der SF-Vorbereitungskurs als Special Forces Qualification Course (SFQC, oder kurz Q-Kurs) bekannt. Die erste Phase des Q-Kurses heißt Special Forces Assessment and Selection (SFAS). Wenn du im SFAS "ausgewählt" wirst, darfst du die nächste von vier Qualifikationsphasen durchlaufen. Wenn du alle Phasen erfolgreich abschließt, bist du ein vollwertiger Soldat mit der Qualifikation für die Special Forces.

Während des gesamten Prozesses solltest du dir eine positive und belastbare Einstellung bewahren, denn während der SFAS wirst du sowohl körperlich als auch geistig an deine Grenzen gehen. Du wirst Langstrecken- und Landnavigationsübungen absolvieren, während du unter der Last schwerer Ausrüstung stehst. Du wirst ermüdende Hindernisläufe absolvieren. Du wirst an brutalen Teamwettbewerben teilnehmen. Und auch psychologische Prüfungen sind Teil dieses Beurteilungsprozesses. In dieser Phase geht es also um mehr als nur darum, Selbstzweifel zu unterdrücken. Es geht um Widerstandsfähigkeit, die Fähigkeit, durchzuhalten, wenn es schwierig wird, den Willen, Schmerzen und Erschöpfung zu überwinden, und die mentale Stärke, Misserfolge zu akzeptieren, daraus zu lernen und weiterzumachen.

Entscheidende Eigenschaften für SF-Auswahlkandidaten

“Auch wenn die verschiedenen Einheiten der Special Forces je nach ihrer Rolle und ihren Aufgaben unterschiedliche Fähigkeiten und Eigenschaften hervorheben, so herrscht doch Einigkeit über die Bedeutung der mentalen Stärke. Sie ist der Eckpfeiler des Potenzials eines Bewerbers und oft der entscheidende Faktor bei der Auswahl für die SF. Mentale Stärke ist eine komplexe Eigenschaft, die Belastbarkeit, Anpassungsfähigkeit, Problemlösung, Stressbewältigung und die Fähigkeit, unter Druck gute Entscheidungen zu treffen, umfasst. Im Gegensatz zu den körperlichen Fähigkeiten lässt sich diese Eigenschaft nach der Auswahl nur schwer ausbauen.” —Eli Feildboy, ex- Israeli SOF Mitglied

Ein wichtiger Teil deiner Reise auf dem Weg zum Special Forces-Soldaten ist die Entwicklung bestimmter, wertvoller Eigenschaften. Dazu gehört die körperliche Fitness ebenso wie die geistigen Eigenschaften Durchhaltevermögen, Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit, Teamwork und Führungsqualitäten.

• Belastbarkeit steht ganz oben auf der Liste. Deshalb musst du im Auswahlverfahren der SF zum Beispiel Telefonmasten versetzen und versuchen, festgefahrene Fahrzeuge aus Sandgruben zu schieben. Auch wenn du einige dieser Aufgaben im Team erledigst, sind sie so schwer, dass du irgendwann aufgeben willst - es sei denn, du hast genug Durchhaltevermögen, um dich durchzusetzen.
• Anpassungsfähigkeit ist ebenso wichtig, denn von den Soldatinnen und Soldaten der Special Forces wird erwartet, dass sie ihre Arbeit in unterschiedlichsten Umgebungen und unter unendlich vielen Umständen erledigen - und zwar mit Bravour. Die Prüfer der SF-Auswahl prüfen, wie schnell du dich an neue und schwierige Situationen anpassen kannst.
• Durchhaltevermögen ist die Eigenschaft, die es dir ermöglicht, jedem Sturm zu trotzen und weiterzumachen, wenn die Chancen gegen dich stehen. Körperliche Ausdauer ist eine Form des Durchhaltevermögens, die ebenso geprüft wird wie dein geistiges und emotionales Durchhaltevermögen.
• Teamwork ist das Herzstück des Ethos der Special Forces. Daher ist das Auswahlverfahren der SF natürlich darauf ausgelegt, deine Fähigkeit zu bewerten, mit Kameraden zusammenzuarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Du musst den Wunsch und die Bereitschaft zeigen, zusammenzuarbeiten und einen effektiven Beitrag zu leisten, um die Aufgaben des Teams zu erfüllen.
• Führungsstärke ist eine weitere wichtige Eigenschaft. Als Mitglied der Special Forces wird von dir erwartet, dass du Führungsaufgaben übernimmst, oft in Situationen, in denen es um viel geht. Im Auswahlverfahren wird nach Personen gesucht, die unter Druck für andere eintreten, sie führen und inspirieren können.

Beharrlichkeit im Angesicht von Herausforderungen

Der Weg zum Special Forces-Soldaten ist voller Prüfungen und Herausforderungen. Wie jeder SF-Anwärter vor dir wirst du mit extremen Herausforderungen konfrontiert sein, mit höchster körperlicher Belastung und mentalem Stress. Das sind die Momente, in denen deine Fähigkeiten auf die Probe gestellt werden.

Einer der herausforderndsten Momente während des SF-Auswahlverfahrens ist der letzte Wettkampf der SFAS - ein Straßenmarsch von bis zu 32 Meilen, auch bekannt als Long-Range Individual Movement (LRIM) Übung oder, wie es einfacher heißt, "The Trek". Dieser zermürbende Wettkampf, der oft bei miserablem Wetter und mit schwerer Ausrüstung am Körper durchgeführt wird, testet die Grenzen deiner Ausdauer.

Die Regeneration und das Durchhaltevermögen nach einer solchen Bewährungsprobe haben mit mentaler Stärke genauso viel zu tun wie mit körperlicher Widerstandsfähigkeit. Deshalb hilft es, wenn du erkennst, dass diese Momente nicht nur Hürden, sondern auch Chancen für Wachstum sind. Erinnere dich daran, warum du diesen Weg gewählt hast, und schöpfe Kraft aus deinem Engagement, Soldat der Special Forces zu werden.

Natürlich werden einige, wenn nicht sogar die meisten SF-Anwärter es nie schaffen, Mitglied einer Special Forces-Einheit zu werden. Einige werden die weiße Fahne hissen. Andere werden ausgemustert, weil sie die medizinischen Mindestanforderungen nicht erfüllen. Wieder andere schaffen es bis zum letzten Tag des Trainingsprogramms, werden dann aber wegen unzureichender Gesamtleistung disqualifiziert. Für diese Kandidaten ist das aber nicht das Ende der Fahnenstange. Sie haben immer noch Möglichkeiten. Sie können z.B. zu ihrer früheren Einheit zurückkehren, sich für ein neues MOS ausbilden lassen, das dem Bedarf ihrer Dienststelle entspricht, oder sich in 12 oder 24 Monaten erneut für eine SF-Kandidatur bewerben und einen neuen Versuch starten. Beharrlichkeit bedeutet in diesem Fall, dass man nicht aufgibt, egal wie das Ergebnis aussieht.

Lektionen für den Einsatz und das zivile Leben

Die Erfahrungen, die du während des SF-Auswahlverfahrens sammelst, gehen weit über deinen Militärdienst hinaus. Es sind Erkenntnisse über Belastbarkeit, Anpassungsfähigkeit, Teamwork und Führungsqualitäten, die zu einem integralen Bestandteil deines Wesens werden und deine Herangehensweise an Herausforderungen sowohl in deinem Dienst als auch in deinem zivilen Leben beeinflussen.

• Die Widerstandsfähigkeit, die du angesichts intensiver körperlicher und geistiger Belastungen erworben hast, erweist sich in allen Bereichen des Lebens als wertvoll. Egal, ob du mit persönlichen Schwierigkeiten oder beruflichen Herausforderungen konfrontiert bist, die Widerstandsfähigkeit, die du während des SF-Auswahlverfahrens entwickelst, ermöglicht es dir, durchzuhalten und zu überwinden.
• Anpassungsfähigkeit, die du in verschiedenen Trainingsszenarien erlernst, wird zu einer Lebenseinstellung. Die Fähigkeit, sich schnell auf neue Situationen einzustellen und angesichts unerwarteter Herausforderungen Lösungen zu finden, ist eine Fähigkeit, die sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich sehr geschätzt wird.
• Die während des Auswahlverfahrens entwickelten und erprobten Teamwork- und Führungsfähigkeiten sind auf jedes Umfeld übertragbar, in dem Zusammenarbeit und Koordination gefragt sind. Diese Fähigkeiten ermöglichen es dir, effektiv zu Gruppenarbeiten beizutragen und Teams zum Erreichen gemeinsamer Ziele zu führen, egal ob im Dienst oder in der zivilen Welt.

„Es gibt einige unschätzbare Lektionen, die ich während des Auswahlverfahrens gelernt habe und die ich sowohl in meinen Dienst als auch in mein ziviles Leben mitgenommen habe. Erstens, die Kraft, das Unbekannte zu akzeptieren. Ich habe gelernt, zu akzeptieren und zu schätzen, dass alles einem Wandel unterliegt und sich selten genau so entwickelt, wie wir es uns vorstellen. Indem ich die Ungewissheit nicht fürchte, sondern annehme, bin ich anpassungsfähiger und offener für die vielfältigen Möglichkeiten, die das Leben bietet. Zweitens habe ich erkannt, dass Scheitern nicht das Ende des Weges ist, sondern eher ein Baustein zu Wachstum und Verbesserung. Solange es sich nicht um ein endgültiges Scheitern handelt, ist jeder Rückschlag eine Chance, zu lernen, neu anzufangen und gestärkt daraus hervorzugehen. Flexibilität war eine weitere wichtige Erkenntnis. Die Fähigkeit, sich auf Veränderungen einzustellen, sich ihnen anzupassen und mit ihnen zu arbeiten, anstatt sich ihnen zu widersetzen, hat sich in allen Lebensbereichen als vorteilhaft erwiesen. Und schließlich habe ich den immensen Wert von Beständigkeit verstanden. Egal, ob es um Training, strategisches Denken, die Vorbereitung der Ausrüstung oder die Wiederholung bewusster Entscheidungen geht, Beständigkeit hat einen großen Einfluss auf die langfristige Leistung. Es ist die disziplinierte Wiederholung, die Fähigkeiten und Gewohnheiten kultiviert und uns für bessere Ergebnisse formt.“ —Eli Feildboy

Ratschläge für zukünftige SF-Anwärter

Wenn du in die Reihen einer Spezialeinheit aufgenommen werden möchtest, sei dir bitte bewusst, dass der bevorstehende Weg eine Herausforderung ist, aber sei dir auch bewusst, dass die Belohnungen für diesen Weg unermesslich sind. Deine Reise durch das SF-Auswahlverfahren wird dich formen, dich auf die Probe stellen und letztendlich deine Charakterstärke offenbaren.

„Wenn es einem Anwärter von Anfang an an geistiger Stärke mangelt, ist es schwierig, diese später voll zu entwickeln. Im Gegensatz dazu können die körperlichen Aspekte verbessert und an die Anforderungen der Rolle angepasst werden. Muskelkraft und Ausdauer können im Laufe der Zeit durch rigoroses und gezieltes Training verbessert werden. Der persönliche Charakter, der eng mit der mentalen Stärke verbunden ist, lässt sich jedoch nicht so schnell verändern oder verbessern. Er ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrungen, des Gelernten und der persönlichen Entwicklung. Während die körperliche Fitness unbestreitbar eine wichtige Rolle spielt, sind die geistige Stärke und der Charakter eines Bewerbers die wichtigsten und oft auch die entscheidenden Faktoren im Auswahlverfahren der SF.“ -Eli Feildboy

Du solltest dir eine positive und belastbare Einstellung bewahren, die Schlüsseleigenschaften Hartnäckigkeit, Anpassungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit, Teamwork und Führungsqualitäten entwickeln und zeigen und dich niemals von Schwierigkeiten von deinem Ziel abbringen lassen. Verinnerliche die im Auswahlverfahren gelernten Lektionen und nimm sie mit in deinen Dienst und dein ziviles Leben. 

Beim SF-Auswahlverfahren geht es nicht nur darum, ein Soldat der Special Forces zu werden. Es geht darum, ein Mensch mit außergewöhnlicher Widerstandsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und Führungsqualitäten zu werden. Es geht darum, die beste Version von dir selbst zu werden. Also mach dich bereit, nimm die Herausforderung an und begib dich mit Mut und Entschlossenheit auf diese Reise der Veränderung. 

„Brenne die Brücke hinter dir nieder. Suche nicht nach einer Alternative, für den Fall, dass du nicht akzeptiert wirst. Gib alles, aber bleib gesund.“ -Clemens Clausen

Schlussfolgerung

Denk daran, dass jeder Soldat der Special Forces dort angefangen hat, wo du jetzt bist. Sie wurden unter anderem deshalb ausgewählt, weil sie sich von Anfang an verpflichtet haben, sich mit Entschlossenheit, Mut und dem Willen zum Erfolg dem anstrengenden SF-Auswahlverfahren zu stellen. Die Reise, die du jetzt antrittst. Du bist dabei nicht allein. Du bist Teil einer stolzen Tradition des Militärdienstes und trägst die Hoffnungen und Träume derer in dir, die vor dir kamen. Limits are a Mindset.