[Update 2020] Zugegeben, schmal geschnittene Kleidung sieht viel besser aus als Baggy Pants und weite Jacken. Aber unsere oberste Priorität bei der Kleidung ist nicht Mode. Es ihre Performance. Nur das zählt. Und damit meinen wir Bekleidung, die eine überlegene Funktionalität, Komfort und Sicherheit bietet.
Das erwartet Dich in diesem Blogbeitrag:
Einführung
Es gibt mehrere Möglichkeiten, taktische Bekleidung und ihre Hauptfeatures zu beschreiben, aber der ergonomische Aspekt des gesamten Designs kann leicht übersehen werden, wenn er nicht zur Diskussion gestellt wird.
Was ist Ergonomie überhaupt? Und wie wird sie zu einem so entscheidenden Aspekt, dass wir darüber sprechen müssen?
Zunächst solltest Du wissen, dass Ergonomie eine wissenschaftliche Disziplin ist. Es geht darum zu verstehen, wie Menschen und die Elemente eines Komplettsystems miteinander interagieren.
Ergonomie ist ebenfalls eng mit Physiologie, Psychologie, Ingenieurwesen und Statistiken verbunden, indem diese separaten Felder in einem System zum messbaren Datensatz zusammengefasst werden, mit dem man arbeiten kann.
Einfach ausgedrückt ist Ergonomie die Wissenschaft, die die Schnittstelle zwischen den Profis und ihrer Arbeitsumgebung untersucht. In unserem Fall ist die Schnittstelle zwischen der Umgebung und Dir das Kleidungsstück selbst.
Aber wie genau wirkt sich das ergonomische Design auf die Effizienz und Funktionalität taktischer Bekleidung aus?
Betrachten wir einige einfache Aussagen. Diese geben Dir einen Einblick in unsere Design bezogenen Entscheidungen, denen wir Beispiele aus unseren Kleidungsstücken folgen lassen.
AUSSAGE 1: Ergonomisch gestaltete Kleidung ist funktionaler.
Ein wesentlicher Bestandteil unseres ergonomischen Designs ist die anatomische Passform. Schau Dir zum Beispiel die Taschen an. Eine Tasche ist ein gutes Beispiel, weshalb die anatomische Passform für den Profi so wertvoll ist.
Angenommen, Du hast Dein GPS oder ein Messer in einer bestimmten Tasche. Du behältst die Sachen immer in dieser Tasche und Du weißt ganz genau, wo sie sich am Körper befindet. Wenn Du also nach dem GPS oder dem Messer greifst, greift Deine Hand reflexartig direkt in diese Tasche. Du musst nicht viel darüber nachdenken, da Dein Gehirn bereits vorausgesehen hat, wo sich diese Tasche befindet.
Die anatomische Passform stellt sicher, dass diese reflexive Fähigkeit, die Tasche zu finden, immer klappt, egal was Du gerade machst - sei es knien, stehen oder liegen -, da sich diese Tasche immer an genau der gleichen Stelle an Deinem Körper befindet.
AUSSAGE 2: Bewegungsfreiheit ist für taktische Kleidungsstücke von wesentlicher Bedeutung.
Es gibt unterschiedliche Arten, Kleidung herzustellen, um Deine Bewegung nicht einzuschränken. Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, das bekannte Baggy-Design (den Kartoffelsack) zu verwenden.
Der "Kartoffelsack" war ein Hauptpfeiler des letzten Jahrhunderts, weil er ein bewährtes Design hat. Es funktioniert. Aber es bringt auch einige klare Nachteile und, wenn überhaupt, nur wenige Vorteile mit sich, verglichen mit der anatomisch geschnittenen Bekleidung.
Eine andere Möglichkeit, eine Einschränkung der Bewegung zu vermeiden, besteht darin, „intelligente“ Stoffe zu verwenden, um die anatomische Passform zu erreichen.
AUSSAGE 3: Ergonomische Kleidung spart Energie.
Wenn Deine Kleidung nicht ergonomisch ist, kannst Du davon ausgehen, dass Du ständig an ihr ziehen wirst - was im Grunde zeigt, dass Du gegen Deine eigene Ausrüstung arbeitest. Damit verbrauchst Du mehr Energie, als es normalerweise der Fall wäre, weil Du Deine Ausrüstung häufig ziehen, zerren oder auf irgendeine andere Weise zurechtrücken musst (wenn Du Dich beispielsweise vergewissern möchtest, ob Dein Gürtel oder Rucksack Dir über den Zaun folgt oder sich darin nicht verfängt).
Wenn Deine Kleidung nicht ergonomisch gestaltet ist, weil sie locker sitzt, wird sie mehr Luft einschließen als wenn sie eng anliegen würde. In den Sommermonaten, wenn die Temperaturen steigen, erhöht ein großes Luftvolumen, das zwischen Deiner Haut und dem Stoff eingeschlossen ist, die Wärme.
Das bedeutet, dass Du wahrscheinlich übermäßig schwitzen, die Flüssigkeitszufuhr verlieren und überhitzen wirst. Wenn das passiert, wirst Du Dich müde fühlen.
SLIM-FIT TAKTISCHE HOSEN.
Was bedeutet das beispielsweise für unsere Hosen? Die große Herausforderung bei anatomisch geschnittenen Hosen sind die relativ starken Dehnungen und Kontraktionen der betreffenden Körperbereiche während eines Bewegungsablaufes.
Daher sind die sogenannten ˝baggy˝ Hosen auch ein Synonym für „bequem“, da man denkt:
Je enger die Hosen, desto größer das Risiko, dass die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird.
Wenn man es aber schafft diese mögliche Einschränkung mit einem intelligenten Schnitt und Design zu vermeiden, dann bieten enge Hosen den Vorteil, nicht mehr so leicht hängenzubleiben.
Und das ist definitiv ein Vorteil hinsichtlich der eigenen Sicherheit, verglichen mit „baggy“ Hosen.
Außerdem ermöglichen körpernah geschnittene Hosen, dass eingearbeiteten Funktionselemente wesentlich besser in ihrer Position verbleiben.
Wenn das intelligent gelöst ist, dann kann man dafür auf unkomfortable Klettbänder, Haken oder Schnallen verzichten.
Die Taschen unserer Knieprotektoren sind ein gutes Beispiel dafür. Ohne zusätzliche Kletten und Gurt, positionieren sie die Knieprotektoren immer und genau dort, wo man sie benötigt.
Wie verhält sich das bei Jacken, Hemden und Pullovern?
Die Oberkörperphysiologie unterscheidet sich natürlich grundsätzlich von der des Bewegungsapparates und des unteren Torso. Dennoch ist das Ziel bei der Schnittgestaltung ähnlich.
Um Funktionalität und Sicherheit zu bieten muss eng geschnittene Oberkörperbekleidung maximalen Bewegungskomfort ermöglichen.
Da die meisten Bekleidungsstücke des Oberkörpers Teil eines Schichtensystemes sind, bekannt als das Zwiebelschalenprinzip, kann nur eine intelligente, körpernahe Schnittform sicherstellen, dass man nicht als Michelin Männchen endet.
Es werden damit nicht nur Komfort und Funktionalität verbessert, sondern auch die Flexibilität die verschiedenen Bekleidungsschichten den klimatischen Verhältnissen und der Tätigkeit optimal anzupassen.
Obwohl die Vorteile körpernah und anatomisch geschnittener Bekleidung offensichtlich sind, liegt dabei die größte Herausforderung darin, ein Maximum an Bewegungskomfort zu ermöglichen.
Daher sind wir überzeugt, dass unsere UF PRO® Bekleidung etwas ganz Besonderes bieten.
Hat ergonomische Kleidung Nachteile?
Im strengsten Sinne, wenn man anatomische Passform mit locker sitzenden Kleidung vergleicht, könnte man argumentieren, dass erstere einen erheblichen Nachteil hat. Anatomische (und eng anliegende) Kleidung lässt nicht so viel Luft zwischen der Haut und dem Stoff zirkulieren wie die weite Baggy Kleidung.
Wenn man darüber nachdenkt, kann man schnell erkennen, warum das der Fall ist. Baggy Kleidung ist mit mehr Luft ausgefüllt. Dieses größere Volumen der eingeschlossenen Luft kann besser zirkulieren als unter einem eng anliegenden Kleidungsstück.
Das größere Gefühl von Luftigkeit und der Zirkulation, das weite Kleidung vermittelt, kann dazu führen, dass sich der Träger wohler fühlt, obwohl solche Kleidung keine effektiven Eigenschaften der Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit hat, wie eng anliegende Kleidung.
Wir überwanden diesen potenziellen Nachteil, indem wir an wichtigen Stellen Reißverschlüsse und Mesh-Paneele angebracht haben, um spezielle Ventilationsöffnungen zu schaffen. Diese Öffnungen erleichtern den Luftstrom und den Feuchtigkeitstransport. In der Tat leisten sie in beiden Fällen ein hervorragende Arbeit.
Ironischerweise kann beim Baggy-Design das größere Luftvolumen in einigen Fällen die Funktionalität der Kleidung beeinträchtigen. Eines der Hauptfeatures einer wasserdichten GORE-TEX-Hardshelljacke ist beispielsweise die hervorragende Fähigkeit, die Feuchtigkeit aus dem Inneren nach außen zu transportieren.
Das ist möglich, weil die Umgebungsfeuchtigkeit und die Temperatur außerhalb der Jacke typischerweise niedriger sind als innerhalb der Jacke, was ein Partialdruckgefälle zwischen wärmerer, feuchterer Luft im Inneren und trockener, kälterer Außenluft erzeugt. Auf der Suche nach einem Ausgleich gelangt die Feuchtigkeit, wenn Du aktiv bist, durch die Kleidung zur Außenfläche.
Eine Baggy Jacke fängt jedoch folgerichtig mehr Luft zwischen Deiner Haut und der Membran ein, wodurch der partielle Wasserdruck verringert und die Fähigkeit der Membran zum Feuchtigkeitstransport reduziert wird.
Ein weiteres Problem: Die Luft zwischen Deiner Haut und dem Kleidungsstück wirkt als Isolator, der Deine Körperwärme festhält. Dadurch steigt die Temperatur der Luftschnittstelle an. Und das wiederum bringt Dich zum Schwitzen. Wenn mehr Feuchtigkeit eintritt, erhöht sich die Temperatur der Luftschnittstelle, wodurch Du mehr schwitzt.
Das geht so lange weiter, bis Du den Kreislauf durch das Ausziehen eines Kleidungsstücks unterbrichst. Sobald Du es wieder anziehst, startet der Zyklus erneut.
Gibt es also einen Nachteil bei ergonomischer Kleidung? Mit einem Wort, nein. Intelligentes Design und High-Tech-Stoffe können das Potenzial eines Nachteils beseitigen und stattdessen optimale Ergebnisse liefern, von denen die Profis direkt profitieren können.