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Direct Action Tasche. Sie ist Deine erste Wahl wenn es um ein Combat Medic Bag für Einsätze geht, bei denen mit Feindkontakt und schweren Verlusten durch lebensbedrohliche Verletzungen zu rechnen ist. In diesem Beitrag erörtert ein ehemaliger SF Combat Medic das Konzept der Direct Action Tasche und teilt seine Erkenntnisse mit, damit Du stets die richtige Ausrüstung dabei hast.

Das erwartet Dich in diesem Blogbeitrag:

Einführung

Gastbeitrag von Luka Zorenč

Es ist praktisch garantiert, dass bei jeder Mission mit direktem Feindkontakt jemand ein schweres oder lebensbedrohliches Trauma an Kopf oder Körper erleidet.

Dafür musst Du vorbereitet sein. Aber wie? Indem Du bei jedem Einsatz eine für dieses Unterfangen spezifische Combat Medic Tasche dabei hast.

Dementsprechend muss Deine Direct Action Tasche medizinische und nichtmedizinische Ausrüstungsgegenstände enthalten, die ausreichen, um einen Verletzten, der unter den schlimmsten Arten von Traumata leidet, zumindest vorübergehend zu stabilisieren. Das ist der "Gold Standard" für Direct Action Taschen.

Dein Motto beim Packen der Direct Action Tasche sollte „Semper Gumby“ lauten - das ist lateinisch für “immer flexibel".


Flexibilität ist von entscheidender Bedeutung, denn wenn Du immer wieder dieselben Gegenstände einpackst oder nur eine einzige Packtechnik hast, musst Du Dich aufs Scheitern einstellen.

Auch solltest Du Dir angewöhnen, in einer Direct Action Tasche mehr zu sehen als nur eine gewöhnliche Tasche. Ich habe gerne zwei bei mir - eine große Tasche mit sehr starken und lebensrettenden Medikamenten und Ausrüstung sowie eine kleine Tasche mit unterschiedlichen Hilfsmitteln.

Wenn Du nur eine Tasche hast, ist es sicherlich ganz nett, wenn sie mit Tourniquets gefüllt ist, aber Du wirst bei Deinem Kommandanten nicht punkten können, wenn er sich bei Dir  über nervtötende Kopfschmerzen beschwert, die von einem seiner Jungs verursacht wurden, weil er sein Nachtsichtgerät mal wieder verlegt hat.

Der Chef kommt wegen einem Aspirin zu Dir, nicht wegen einer Blutungskontrolle. Doch leider gab es wegen der ganzen TQs in der Tasche keinen Platz mehr für Aspirin. Und genau Deshalb brauchst Du die kleinere zweite Tasche.

In der zweiten Tasche kannst Du alles verstauen, vom Verbandszeug bis zu Batterien. Ohne diese zweite Tasche bist Du ansonsten so nutzlos sind wie ein Leutnant ohne Kompass.

In dieser Tasche sollten sich nur Mehrzweckgegenstände befinden (solche, die doppelte Aufgaben erfüllen können), um den begrenzten Platz zu schonen - mit anderen Worten, wendest Du hierbei eine Regel der Ranger an: "Eine ist keine, zwei sind eine.“

Denke beim Packen dieser zweiten Tasche daran, dass Du Gegenstände dabei haben möchtest, die Dir helfen werden, das M.A.R.C.H. Protokoll zu erfüllen.

Beachte gleichzeitig, dass Du nicht zu viel Zeug in die Tasche packen solltest, dass sie Dich behindert. Je schwerer Du Dich selbst machst, desto langsamer bewegst Du Dich; und je langsamer Du Dich bewegst, desto leichter wirst Du zu einer Zielscheibe.

Diese Gegenstände sollten sich in Deiner Direct Action Tasche befinden

Wenn es um den Inhalt Deiner Direct Action Tasche geht, beginnen wir außen und arbeiten uns zum Inneren.

An der Außenseite meiner eigenen Tasche habe ich einen Karabiner befestigt. Wenn Du so wie ich tickst, wirst Du das nützlich finden, da Du damit alle möglichen Dinge an der Tasche befestigen kannst.

Zum Beispiel eine Schere - das ist ein Gegenstand, den Du in Situationen, in denen Du eine blutverkrustete Kleidung von der Wundstelle befreien musst, schnell griffbereit haben solltest. Deshalb gehört sie eher an die Außenseite der Tasche und nicht ein Innenfach.

Etwas anderes, das Du an der Außenseite der Tasche tragen kannst, sind Handschellen - ideal, wenn Du einen verletzten Gefangenen zusammenflicken musst, ohne das Risiko einzugehen, dass er Deine Schere greift und damit Deinen Hals aufschlitzt (Handschellen eignen sich aber auch hervorragend für praktische Streiche, die man einem Neuling in Deiner Einheit spielen kann oder auch als Inspirationen für Dein Schlafzimmer).

Diese Dinge befinden sich in meiner Direct Action Tasche:

  • Combat Gauze (2)
  • Rettungsdecke
  • Notfallverband
  • Taschenlampe
  • Verband-Klebeband
  • Epi-Stift
  • Elastische Bandagen (2)
  • Blaue Gummihandschuhe (auf dem blau wird das Blut, das bei der Untersuchung eines Verletzten auf Deine Hände gelangt, leicht erkennbar; ich empfehle, mindestens mehrere Paare dabeizuhaben)
  • Abdominal dressing-Verband
  • Klemmen (2)
  • Plastiktüte
  • CAT-Tourniquet
  • NCD-Nadel
  • HALO Chest Seal
  • Cric Kit
  • NPA mit Gleitmittel

Wie Du siehst, enthält die Tasche nichts Besonderes, weil ich ihr Gesamtgewicht niedrig halten und gleichzeitig meine Fähigkeit maximieren möchte, den Verwundeten bestmögliche Hilfe anzubieten.

Und natürlich habe ich auch diese kleine zweite Tasche mit einer Vielzahl anderer Hilfsmittel zur Hand.

Direct Action Tasche

Fazit

Abschließend solltest Du noch etwas wissen: Eine Direct Action Tasche, die Du als Combat Medic während eines Einsatzes mit Feindkontakt tragen wirst, kann Leben retten. Du wirst sie auf Mission mitnehmen, in denen mit lebensbedrohlichen traumatischen Verletzungen zu rechnen ist, die Deine sofortige Aufmerksamkeit erfordern.

Was sich in dieser Tasche befindet, entscheidet über Leben und Tod. Du musst also immer flexibel vorgehen, wenn Du die Hilfsmittel und die Ausrüstung für den nächsten Einsatz auswählst.

Außerdem haben schlaue Combat Medics eine zweite, kleinere Tasche dabei, die das Direct Action Bag ergänzt.

Eine sinnvolle Ergänzung für die Außenseite der Direct Action Tasche ist ein Karabinerhaken, an dem Gegenstände angebracht werden können, die Dir den Arsch retten werden, wenn Du blitzschnell darauf zugreifen musst, sobald die Scheiße am Kochen ist.

Die Gegenstände, die Du in Deine Direct Action Tasche packst, müssen kein Schickimicki-Zeug sein - nur lediglich eine Standardausrüstung, mit der Du das Leben der Schwerverletzten retten kannst.

Sanitäter Luka Zorenc

Über den Autor:

Luka Zorenc

Geboren und aufgewachsen in Ljubljana, Slowenien. Ein lebenslanger Lernender mit der Mission, anderen zu helfen und dabei Freude zu finden. Ehemaliger Veterinärtechniker und Sanitäter bei Spezialkräften, heute als Chief Training Officer bei der Støne group tätig, einem globalen Unternehmen für Risikomanagement.

Veröffentlicht: 21-01-2021
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