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Ein Tag im Leben eines Park-Rangers folgt keinem klaren Plan. Es ist ein steter Balanceakt zwischen Routinevorbereitungen und der Ungewissheit der Wildnis. Dieser Blogbeitrag von vier Park-Rangern, die mit LEAD Conservation zusammenarbeiten, bietet Einblick in die Herausforderungen, mit denen sie tagtäglich konfrontiert sind. Von der Ruhe der Morgendämmerung im Busch bis zum wilden Durcheinander während einer Rettung von Wildtieren und der Konfrontation zwischen Mensch und Tier: Jeder Moment ist geprägt von Instinkt, Bewusstsein und der Aufgabe, bedrohte Arten zu schützen.

In this blog post:


Der ständigen Bedrohung durch Wilderer und der dringenden Realität des Naturschutzes ausgesetzt zu sein, ist keine einfache Arbeit. Sie erfordert eine tiefe Verbundenheit mit dem Land, eine Bereitschaft zu schnellem Handeln und den Mut, sich dem Unbekannten zu stellen. Das ist nicht nur ein Job. Es ist ein unermüdliches Engagement für den Schutz von Wildtieren.


Verfasst von Ruben de Kock, Kizito Lomongin, Paul Chikumbutsu und Jackson Mutabazi von LEAD


Morgendämmerung im Busch, Tag 2 der Patrouille

Der Tag beginnt, noch bevor die Sonne aufgeht: um 03.15 Uhr. Die Luft ist frisch, noch unberührt vom ersten Licht der Morgendämmerung. Ich halte inne, liege bewegungslos in der Stille. Meine Ausrüstung ist noch trocken – eine kleine, aber wichtige Tatsache. In der Nacht zuvor verweilten wir in einer Unterkunft umgeben von Mauern, alles war schön vorbereitet. Heute Morgen ist das anders. Die Ungewissheit des Busches ist da.


Park ranger observing the distant savanna at sunrise in Africa.

Der gestrige Tag begann mit einem gewohnten Prozess. Bestellungen erhalten. Karten studieren. Essen und Wasser sorgfältig vorbereiten. Zuerst prüft man sich selbst: Stiefel sauber, Waffen makellos, Rucksack gesichert – schwere Gegenstände oben, Ersatzteile unten. Dann prüft man sich gegenseitig und stellt sicher, dass keine Gurte oder Schnallen lose sind, die Geräusche von sich geben könnten. Funkgeräte werden synchronisiert, die Kommunikation überprüft und die Risiken abgewogen.


Es gibt aber immer Risiken, auf die man sich nicht vorbereiten kann. Letzte Woche mussten wir das auf die harte Tour lernen.


Lektion der Löwin

Hundertachtzig Kilo pure Muskelkraft und Wut materialisierten sich aus dem hohen Gras – eine Löwin, ihre Jungen hinter ihr. Einen Moment lang war die Savanne absolut still. Plötzlich kam die Löwin auf uns zu, mit angelegten Ohren, peitschendem Schwanz und einem Gebrüll, das den Boden unter uns erschüttern ließ.


Kein Zögern. Kein Zurückhalten. Reine, rohe Kraft.


Als Park-Ranger lernt man, die Landschaft zu lesen – sowohl Mensch als auch Tier. In so einem Moment ist kein Platz für Diplomatie. Man könnte zwar versuchen, mit ihr zu diskutieren, ihr zu erklären, dass man hier ist, um ihr zu helfen, aber der Löwin ist das völlig egal. Wir hatten eine unsichtbare Grenze überschritten und sie ließ es uns wissen.


Wir blieben standhaft. Zuckten nicht mal. Und nach etwas, was sich wie eine Ewigkeit anfühlte (obwohl es wahrscheinlich nur Sekunden waren), blieb sie stehen. Ein letztes Knurren, eine letzte Warnung, und sie war weg – sie verschwand im Gras, als wäre sie nie da gewesen.


Das war zu knapp. Aber hier draußen ist Reue ein Luxus, den wir uns nicht leisten können.


Die Landschaft lesen: das Mindset des Trackers

Eine gute Patrouille beginnt, lange bevor man die Stiefel schnürt. Es geht um mehr, als nur das Gebiet abzusuchen – es geht darum, es zu lesen. Unser Einsatzgebiet ist nicht nur eine atemberaubende Savanne. Es ist ein Rückzugsort, die Heimat des vom Aussterben bedrohten Grevyzebras. Jede Spur, jeder Fußabdruck zählt. Park-Ranger müssen nicht nur handeln, sondern auch ihre Umwelt verstehen. 


Einen tieferen Einblick ins Tracking erhältst du in Pro’s Guide to Tracking with Rangers and K9s, der vierteiligen Serie, in der Ranger und ihre Hunde im Herzen Afrikas Wilderer aufsuchen.



Die gestrige Mission war einfach: das Gebiet patrouillieren, Kamerafallen prüfen und bekannte Hotspots überwachen. Schritt für Schritt bewegten wir uns durch den Busch. Wir hielten stets die Augen und Ohren offen, um auf Anzeichen, weit entfernte Schüsse oder das leichte Glitzern einer Drahtschlinge aufmerksam zu werden.


Jeder Fleck Erde erzählt eine Geschichte. Tierspuren. Menschliche Spuren. Ein zertrampelter Busch, wo keiner sein sollte. Das Gehirn eines Trackers ist eine Bibliothek voll mit solchen Hinweisen. Sie werden kategorisiert und interpretiert. Wenn wir menschliche Spuren finden, wo keine sein sollten, verändert sich die Mission in Sekundenschnelle. Wir folgen ihnen.


Two park rangers crouching to examine tracks in the sandy terrain.


Doch jemandem zu folgen, ist nicht frei von Gefahren. 


Wenn die Jagd einen findet

Vor ein paar Wochen wurde vor mir eine Schrotflinte abgefeuert. Sand und Staub schlugen in meine Brust, gefolgt von dem ohrenbetäubenden Knall des Schusses. Der Instinkt übernahm. Schreien. Ausweichen. Runter. Kriechen. Beobachten. Kopf hoch. Feuer erwidern.


Die Wilderer hatten den Vorteil der Deckung, aber sie nutzten alte Bolzengewehre – und die sind schwer, langsam, umständlich. Unsere Feuerkraft war schneller und genauer. Innerhalb weniger Minuten waren sie überwältigt, festgenommen, entwaffnet und wurden zum nächsten Rangerposten gebracht.


Aber das Adrenalin, das blieb. Das tut es immer. Man redet sich selbst ein, dass man dafür bereit sei, dass man wisse, dass es ein Teil des Jobs ist, aber jedes Mal, wenn so etwas passiert, verändert sich etwas. Die Erfahrung brennt sich in dein Gedächtnis ein.


Es geht nicht nur darum, die Spuren vor sich zu sehen. Es geht darum, die Umgebung um sich herum zu spüren, seine Sinne einzusetzen, um zu finden, was direkt außerhalb der Sichtlinie auf einen wartet. Einige Begegnungen überlebt man. Andere nicht. Das ist Naturschutz im 21. Jahrhundert: Schwer bewaffnete Männer kämpfen um Tiere, sei es um des Profits oder des Überlebens willen. Wenn man nicht darauf vorbereitet ist, ist man Teil des Erdbodens, bevor man überhaupt merkt, dass man getroffen wurde.


Two park rangers concealed in the bush, one gesturing toward a suspected area of activity.


Morgenroutine eines Park-Rangers: Tag 2 beginnt

Ausrüstung gesichert, Waffen kontrolliert, wir ziehen los durch die Dunkelheit. Unsere erste Mission ist es, einen sicheren Platz für das Frühstück zu finden.


In einer ruhigen Lichtung halten wir inne, während die Umgebung um uns herum langsam, aber sicher erwacht. Vögel durchbrechen zuerst die Stille der Nacht, ihre Rufe schichten sich in einem langsamen Crescendo übereinander. Dann hört man das ferne Rascheln der Tiere, die sich fortbewegen und die Hufe in die feuchte Erde drücken. Der Morgen gehört ihnen. Fürs Erste.


Beim ersten Tageslicht ist die Luftunterstützung da. Sie wird vorausfliegen und uns dabei helfen, die Grevyzebras zu lokalisieren, damit wir eine Einschätzung vornehmen können. Sind sie gesund? Bietet das Land genügend Nahrung? Gibt es in der Nähe irgendwelche Bedrohungen? Die Luftunterstützung ist ein Gamechanger und ermöglicht es uns, das Gebiet effizienter abzudecken. Und wenn wir Wilderer finden, schneidet das Flugzeug ihre Fluchtwege ab.



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Wir essen zu Ende, als wir plötzlich etwas hören.


Ein Geräusch – ungewohnt, dringend.


Etwas schlägt um sich. Dann ertönt ein Alarm.


Ein Kampf gegen die Zeit: die Rettung der Impala

Wir stehen augenblicklich auf und bewegen uns auf den Ursprung des Geräuschs zu. Unsere Sinne sind geschärft. Die Landschaft hat ihren eigenen Rhythmus, und wenn dieser Rhythmus unterbrochen wird, ist man aufmerksam. 


Keine menschlichen Stimmen. Das ist beruhigend. Aber was wir vorfinden, versetzt uns in Alarmbereitschaft: eine ausgewachsene Impala, die wild um sich schlägt, eine Schlinge, die fest um ihren Hals geschlossen ist. Es ist noch frisch. Noch keine Schnitte, noch keine tiefen Wunden. Wir können sie retten. Als Park-Ranger ist man oft gefangen zwischen dem Instinkt, ein Tier zu retten, und der Gefahr, die einen umgibt


In den nächsten Minuten herrscht Chaos. 


Zwei von uns ringen mit der Impala und versuchen, sie zu bändigen. Eine verängstigte Antilope ist nicht ungefährlich – scharfe Hufe, dolchartige Hörner, vor Panik angespannte Muskeln. Jeder Fehltritt kann zu einer Fleischwunde führen. 


Unser Teamleiter sägt mit einem Multitool das Stahlseil durch. Die Sekunden fühlen sich lange an. Dann reißt der Draht endlich. Die Impala zögert, die Muskeln immer noch angespannt, dann zieht sie los in den Busch und verschwindet so schnell, wie sie erschienen war. 


Wir klopfen uns den Staub von der Kleidung und packen zusammen. Neuer Tag, neuer Kampf gegen einen unsichtbaren Feind.


A park ranger posing in the foreground with an impala visible in the background.


Luftunterstützung

Das Flugzeug fliegt vor uns her und führt uns zu den Grevyzebras. Als wir sie vorfinden, verspüren wir eine große Erleichterung – sie sind gesund, wachsam, ohne Anzeichen von Bedrängnis. Wir machen Fotos. Nehmen Notizen. Jede Beobachtung prägt die Patrouillen von morgen.


Dann kommen neue Infos vom Flugzeug rein. "Mensch-Wildtier-Konfliktsituation, 1,5 Kilometer Richtung Osten."


Wir bewegen uns, ohne zu zögern. Dies ist nahe an der Grenze, ein Ort, an dem geschütztes Land auf menschliche Siedlungen trifft. Wir finden eine Situation vor, die uns nur allzu vertraut ist: Ein einsamer Elefantenbulle ist in ein Maisfeld gewandert und zertrampelt alles, was für die Dorfbewohnerinnen und -bewohner wochenlanges Überleben bedeutet. Angst und Frustration machen sich in der Menge breit.


Wir handeln schnell und führen den Elefanten mithilfe von Geräuschen und Bewegungen zurück ins Reservat. Er wehrt sich und trompetet laut, aber schließlich zieht er sich zurück. Die Dorfbewohnerinnen und -bewohner bedanken sich, obwohl wir an ihren Stimmen erkennen, dass sie frustriert sind. Es ist nicht das erste Mal und es wird auch nicht das letzte Mal sein.


Wir bieten Lösungen an wie Bienenstöcke entlang der Grenze oder chilibasierte Repellentien, aber all das braucht seine Zeit.


13 Kilometer später: der Feierabend der Park-Ranger

Als wir unser Nachtlager erreichen, macht sich die Müdigkeit breit. Ein kurzes Abendessen. Eine ruhige Unterhaltung. Dann legen wir uns hin unter dem Sternenhimmel.


Die Nachtgeräusche durchdringen die Luft – das entfernte Brüllen eines Löwen, das Jaulen der Schakale. Wir haben heute gute Arbeit geleistet. Wir haben die Zebras gefunden. Eine Schlinge entfernt. Einen Elefanten in Sicherheit gebracht.


Es ist vielleicht nicht genug, aber es ist zumindest etwas.


Silhouette of a tree against the backdrop of an African sunset.


Ich starre in die unendliche Weite und denke an morgen. Die Herausforderungen. Die Risiken. Das Unbekannte.


Vielleicht finden wir erneut eine Löwin vor.


Vielleicht finden wir Spuren von Menschen, wo keine sein sollten.


Vielleicht kommen wir alle wieder gut nach Hause.


Für heute schließe ich meine Augen. Wachdienst ist in zwei Stunden. Ein weiterer Tag im Leben eines Park-Rangers.

LEAD Conservation Trainers

Über den Autor:

LEAD Conservation Trainers

Ruben de Kock, Jackson Mutabazi, Kizito Lomongin, and Paul Chikumbutso are experienced former field rangers and trainers dedicated to protecting wildlife in challenging environments. As part of LEAD Conservation, they contribute to its mission of empowering and training future conservation leaders. Learn more at LEAD Conservation

Veröffentlicht: 23-02-2025
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